Nachruf

Prof. Dr.-Ing. habil. Hubert Mecke

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik trauern um Prof. Dr.-Ing. habil. Hubert Mecke, langjähriger Inhaber des Lehrstuhles für Leistungselektronische Geräte und Anlagen/ Elektrowärme, der am 28. Oktober 2004 im Alter von 65 Jahren starb.

Hubert Mecke studierte an der TH Ilmenau die Fachrichtung Elektromaschinenbau und schloss dieses Studium 1963 mit dem akademischen Grad Dipl.-Ing. ab. In den folgenden 2 Jahren in der Industrie ergaben sich bei der Fa. Kjellberg in Finsterwalde die ersten beruflichen Kontakte zur Elektroschweißtechnik und zu Schweißstromquellen. 1965 kam Hubert Mecke als wissenschaftlicher Assistent an die Magdeburger Hochschule. 1969 promovierte er zum Dr.-Ing., 1978 folgte die Habilitation, 1982 die Berufung zum a. o. und 1990 zum ordentlichen Professor sowie 1992 zum Universitätsprofessor.

Während innerhalb des Bereiches der elektrotechnologischen Verfahren und Anlagen in den 70er Jahren Schweißtransformatoren den Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit bildeten, wandte sich Prof. Mecke in den 80er Jahren zunehmend den leistungselektronischen Stromquellen für das Lichtbogenschweißen zu. Vor allem nach der Wiedervereinigung wurde das Forschungsgebiet u. a. auf elektrotechnologische Speisequellen für weitere Schweiß- und Beschichtungsverfahren ausgedehnt. Im Rahmen seiner durch intensive Industriekontakte und eine sehr erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln gekennzeichneten Forschungstätigkeit entstanden zahlreiche Patentanmeldungen und etwa 120 Veröffentlichungen, in denen sich der von ihm geleistete, international anerkannte wissenschaftliche Beitrag manifestiert.

Neben anderen Forschungsthemen wirkte Prof. Mecke im Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) "Halbleiterbauelemente hoher Leistung" mit. Weiterhin war er Mitinitiator der an der Fakultät bestehenden DFG-Forschergruppe "Elektromagnetische Verträglichkeit bei elektrotechnologischen Prozessen mit gepulsten Leistungen".

Ausgehend von seiner langjährigen Tätigkeit als Wissenschaftsbereichsleiter brachte sich Prof. Mecke nach 1989 mit hohem persönlichen Einsatz in den Aufbau der neu gegründeten Fakultät Elektrotechnik ein. Im Jahre 1991 wurde er zum geschäftsführenden Leiter des neuen Institutes Allgemeine Elektrotechnik und Leistungselektronik gewählt, dem er bis 1998 vorstand. Nach der mit Beginn des Jahres 2000 wirksam werdenden Umstrukturierung der Institute oblag ihm bis zum September 2002 die Leitung des Instituts für Elektrische Energiesysteme der jetzigen Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik.

Mit seinem Wirken in den von ihm vertretenen umfangreichen Lehrgebieten im Bereich der Leistungselektronik und Energietechnik hat Prof. Mecke der akademischen Lehre stets einen hohen Stellenwert beigemessen und vielen Studentengenerationen das Rüstzeug für ihre spätere erfolgreiche Ingenieurstätigkeit vermittelt. Den zahlreichen von ihm zur Promotion geführten Doktoranden war er ein ausgezeichneter Lehrer und "Doktorvater".

Als Beispiele für seine vielfältigen weiteren Aktivitäten seien an dieser Stelle lediglich die Mitarbeit in der Forschungsvereinigung des Deutschen Verbandes für Schweißen und verwandte Verfahren und im Deutschen Hochschulverband sowie die Leitung des Steinbeis-Transferzentrums Leistungselektronik/ Elektrothermische Verfahren genannt.

Mit seiner weitsichtigen und engagierten Arbeit in Lehre und Forschung sowie in der akademischen Selbstverwaltung hat sich Prof. Mecke bleibende Verdienste an der Entwicklung seines Fachgebietes und der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Magdeburger Universität erworben und maßgeblich zur Schärfung ihres Profils beigetragen.

Wir werden Prof. Mecke, der als Wissenschaftler und als Mensch eine hohe Wertschätzung bei den Hochschullehrern wie auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genoss, ein ehrendes Andenken bewahren.


Magdeburg, im Oktober 2004

Letzte Änderung: 26.11.2018 - Ansprechpartner: Webmaster